Seit der Gründung am 26. Januar 1921, treffen wir Schlettauer Schnitzer vom Schnitzverein „Glück Auf” uns jeden Donnerstag, um die Traditionen unseres Erzgebirges zu pflegen. Was vor mehr als 100 Jahren in der Gaststätte „Zur Bierquelle” begann, wurde ab 1955 in einem eigenen Vereinshaus, dem Teichfischerhaus in Schlettau, weitergeführt. In den 90er Jahren fanden wir mithilfe der Stadt Schlettau ein Gebäude, das mit wenigen Mitgliedern des Vereins um- und ausgebaut wurde. Das ehemalige Pförtnerhaus ist seit dem 18. Jahrhundert Teil des Schlossensembles neben den Stallungen direkt im Schlosspark. Seit 1997 wird von uns in diesem Schnitzerheim die Tradition des Schnitzens und Klöppelns fortgeführt.
Damals wie Heute pflegen wir eine enge Verbindung zu anderen Vereinen und Interessengemeinschaften. Diese gibt es zum Beispiel zum Förderverein Schloss Schlettau oder zu den Schlettauer Klöpplerinnen. Letztere finden unter dem Kielbogendach, in den historischen Räumen des Schnitzerheims, nicht nur einen Vereinsraum, sondern bereichern mit ihren filigranen Arbeiten unsere Dauerausstellung.
Bis heute haben die Schnitzfreunde zahlreiche Werke geschaffen, die nicht nur im Rahmen des Schnitzerheims zu sehen sind. Einzelne Exponate findet man bei befreundeten Vereinen, in den Ratsstuben der Stadt und im Schloss Schlettau. In der Adventszeit begrüßt ein 1939 geschnitzter Bergmann mit seinem Licht die Besucher der Schlettauer St.-Ulrich Kirche. Seit 1978 errichten wir jedes Jahr die selbst gefertigte, sechs Meter hohe Ortspyramide mit elf geschnitzten Wald- und Bergbaumotiven, im Zentrum der Stadt. Das feierliche „Anschieben” der Pyramide läutet für uns die Weihnachtszeit ein.
Wenn es dann draußen stürmt und schneit finden sich die fast 20 Mitglieder des Vereins, die Jugendschnitzer, die Klöpplerinnen, Gäste und Freunde rund um den Holzofen zusammen. Geplaudert wird über Altes und Neues. Es wird geschnitzt und gebastelt. Das ist es, was man im Erzgebirge „hutzen” nennt.